Frühtherapie (erste Erkrankungstage) » Paxlovid (Pfizer)

Letzte Änderung: 10.12.2025 um 14:50 Uhr

Paxlovid ist sehr hilfreich bei der Behandlung erst vor kurzem erkrankter Risikopatienten sein. Es ist bislang (Stand 12/2025) gegen alle Virusvarianten wirksam.

Vor Behandlungsbeginn sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten/ Nahrungsergänzungsmitteln zu überprüfen. Eine sehr gute website hierfür ist https://www.covid19-druginteractions.org/checker

(Wenn ein Patient z.B. morgens und abends Eliquis/Apixaban 5mg nimmt würde dieser Liverpool Interaction checker den Hinweis geben, dass Eliquis halbiert oder ganz abgesetzt und bis 3 Tage nach Paxlovidende durch Heparin ersetzt werden muss. Problematisch ist, dass eine solche automatisierte website natürlich nicht konkrete Handlungsempfehlungen für jeden Einzelfall/ jeden Patient/ alle Comedikationen geben kann. Insofern muss dann immer nochmals mit dem jeweiligen Fachbereich hier z.B. mit Gerinnungsspezialisten abgeklärt werden wie weiter vorzugehen ist (Eliquis halbieren oder Eliquis durch 2x tgl 80mg Clexane ersetzen o.ä.). Aufgrund derartiger Wechselwirkungen bzw. dem Aufwand der hinsichtlich kurzfristiger Medikamentenumstellungen zu betreiben ist, scheuen viele behandelnde Ärzte leider die rechtzeitige Verordnung von Paxlovid.)


Paxlovid wurde auch als es noch quasi für Patienten fast kostenfrei/ budgetneutral vom Bund bezahlt zur Verfügung stand von Ärzten in Deutschland viel zu selten eingesetzt. Verhinderbare schwere Erkrankungsverläufe  und vermeidbare Todesfälle passieren trotz Vorhandensein dieses Medikaments weil es nicht verschrieben wurde - auch unter Haftungsgesichtspunkten sollten Ärzte bei Vorliegen von Risikofaktoren zumindest die Möglichkeiten einer Frühtherapie mit dem Patienten erörtern und ausführlich dokumentieren wenn der Patient diese Therapie nicht möchte.

Es gibt Hinweise, dass eine "nur" 5tägige Behandlung für bestimmte Patientengruppen zu kurz ist, da Patienten oft direkt nach den 5 Tagen Paxlovid negativ getestet werden, später aber wieder positiv werden. Insbesondere bei Immunsupprimierten ist neben der Frage von Mutationen auch die Viruslast zu beobachten und es sind ggf. weitere (zusätzliche/ längere) Maßnahmen zur Behandlung einzuleiten. Paxlovid kann 10 Tage oder länger gegeben werden. Remdesivir kann zusätzlich gegeben werden.





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