monoklonale Antikörper » Xevudy (Sotrovimab) GSK/Vir

Letzte Änderung: 10.04.2023 um 14:19 Uhr

Xevudy (Sotrovimab) der Hersteller GlaxoSmithKline und Vir Biotechnology ist ein monoklonaler Anti­körper, der endlich auch in Deutschland seit Februar 2022 verfügbar war und als Prophylaxe auch of label gegeben werden konnte. Er sollte gegen Omicron BA.1 eingesetzt werden, auch gegen BJ.1 wirkt Sotrovimab noch etwas; gegen Omicron BA.2, BA.2.12.1 und BA.4/5, BA.4.6, BA.2.75.2 oder BQ.1.1 wirkt Sotrovimab leider nicht mehr ausreichend, gegen XBB bis inkl XBB.1.16 scheint Sotrovimab jedoch in höherer Dosierung zu wirken.

Schon im November 2021 hat sich abgezeichnet, dass die bis dahin in Deutschland verfügbaren (aber auch zu wenig von Ärzten ambulant eingesetzten) monoklonalen Antikörper (wie Ronapreve) zwar gegen die Virusvarianten bis Delta wirksam waren, aber nicht mehr gegen das im November 2021 aufkommende Omicron. 

Studien deuteten schon in 2021 darauf hin, dass Sotrovimab auch gegen Omicron BA.1 und BA.1 inkl. der R346K Mutation noch wirk­sam war (jedoch mit Reduktion der Wirksamkeit). Dennoch hat es aber bis Februar 2022 gedauert, bis Sotrovimab überhaupt in Deutschland verfügbar war. Diese Zeitverzögerung hat viele Menschenleben gekostet. Gleichzeitig hat sich auch schon im Februar 2022 abgezeichnet, dass Sotrovimab gegen Omicron BA.2 nicht mehr ausreichend wirksam war; der einzige gegen BA.2 wirklich gut wirksame therapeutische mAK Bebtelovimab wurde aber von Deutschland nicht bestellt und war (bis auch dieser mAK gegen die neuen Variamnten ab November 2022 nicht mehr wirkte in Deutschland für Patienten niemals verfügbar. 

Es ist ein Hohn Risikopatienten gegenüber, wenn von Verantwortlichen behauptet wird, es stünden wirksame mAK zur Verfügung, weshalb Corona- Schutzmaßnahmen zurückgefahren werden könnten. Dem ist leider nicht so, das Bundesministerium für Gesundheit muss endlich mAK auch für Deutschland bestellen, bevor sie dann auch schon wieder nicht mehr wirksam sind weil dann schon wieder eine neue Virusvariante zirkuliert. Noch tragischer empfinde ich es, wenn Ärzte die Risikopatienten betreuen nicht entsprechend fortgebildet sind und gar nicht wissen, welche Medikamente gegen welche Virusvariante wirken. Die Presse sollte vor Veröffentlichungen jedenfalls eigene Recherchen anstellen - sonst schwindet Vertrauen in die Qualität der Medien.

Gegen BA.2.12.1 (und mit höheren Wirksamkeitseinschränkungen gegen BA.4/5) scheint Sotrovimab zumindest nicht ganz wirkungslos zu sein und eine leicht bessere Wirkung zu haben im Vergleich zu gegen BA.2, aber jedenfalls schlechter zu wirken als gegen BA.1. Da Evusheld gegen BA 2.12.1, BA.4/5 auch therapeutisch besser wirkt, ist bei diesen zirkulierenden Varianten wenig sinnvolle Einsatzmöglichkeit von Sotrovimab gegeben.

Vir hat daneben weitere monoklonale Antikörper wie VIR-7832 in Entwicklung.

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