Es ist eine Unverschämtheit, dass keine Wahlfreiheit dahingehend besteht, mit welchem Impfstoff jemand geimpft wird. Es müsste jeder selbständig entscheiden dürfen, welchen der medizinisch für ihm möglichen Impfstoffe er wünscht - und sich auf einer entsprechenden Warteliste - die nicht ständig willkürlich nach politischen/ wirtschaftlichen Interessen wieder abgeändert wird - eintragen lassen können.
Die derzeitigem Impfstoffe sind nicht gleichwertig. Wer anderes behauptet lügt. Die mRNA Impfstoffe haben eine höhere Wirksamkeit. Sie wirken besser gegen eigene Erkrankung und auch besser gegen eine Weiterverbreitung des Virus. Astra Zeneca wirkt gegen die südafrikanische Mutante quasi nicht. Wenn man bedenkt, dass z.B. in Grenzregionen Frankreichs genau diese Virusvariante auf dem Vormarsch ist, so stellt sich nicht nur für Bewohner dieser Grenzregionen die Frage, weshalb man sich mit diesem Impfstoff impfen lassen sollte.
Jeder Impfstoff hat ein unterschiedliches Risikoprofil. Auch bei nicht vorerkrankten Personen müssen diese selbst darüber entscheiden ob sie lieber das eine oder andere Risiko in Kauf nehmen wollen.
Impflinge mit Vorerkrankungen müssen zudem zu 100% sicher sein können, dass sie durch eine Impfung keine besonderen Risiken tragen müssen. So lange Wirkmechanismen noch nicht zu 100% klar sind, wäre um Vertrauen in die Impfkampagne erhalten zu können, sicherzustellen, dass zumindest jeder Person, bei der ein eventueller Risikofaktor vorliegt, die Wahlfreiheit des Impfstoffs ermöglicht wird.
Wenn Personen mit Thrombosen/ Lungenembolien/ Gerinnungsstörungen auch weiterhin generell - weil sie über 60 Jahre alt sind - derzeit nur der Astra Zeneca Impfstoff angeboten wird - so ist dies ein unmöglicher Zustand. Es ist bei der unklaren Datenlage nicht ausreichend, nur Personen Ü60 mit Immunthrombopenien oder Sinusvenenthrombosen in der Vorgeschichte eine mRNA Impfung anzubieten. Den Betroffenen bleibt leider nichts anderes Übrig als hoffentlich eine auch Verfahren vor den Verwaltungsgerichten abdeckende Rechtsschutzversicherung zu haben - und den Rechtsweg zu beschreiten.
Gleiches muss auch für den - jetzt doch nicht so schnell zur Verfügung stehenden - Vektorimpfstoff von Johnson& Johnson gelten, sowie ggf. für andere Vektorimpfstoffe wie SputnikV.
Es ist eine Unverschämtheit, wenn den Ü60 nahegelegt wird, freiwillig den schlechteren Impfstoff zu wählen. Zumal wenn genau diese ü60 Risikopatienten bisher ein Jahr lang nur zu Hause waren, keinen einzigen Besuch in anderen Haushalten gemacht haben, nicht einmal in Urlaub oder essen gegangen oder im Theater waren, selbst ihre Kinder nicht in Innenräumen getroffen haben. Es sollte sich ggf. in der Impfpriorisierung und Auswahl der Impfstoffe positiv auswirken, wie "vorsichtig" Personen waren, wie sehr sie sich schon für die Allgemeinheit eingeschränkt haben.
Ich persönlich kenne fitte Ü70/80 jährige, die dauerhaft in Innenräumen mit Freunden/ Verwandten gehalten haben und halten, die alle "Freiheiten" maximalst ausnutzen, die selbst im März noch - dann mit Schnelltests - in Theater gegangen sind. Das sind in meinen Augen Asoziale, wenn sie dann tatsächlich anderen guten Impfstoff wegnehmen, da sie selbst nichts zur Eindämmung getan haben.
Wenn hingegen jemand als Risikopatient seit einem Jahr seinen Sohn nur draussen getroffen hat, Einkäufe ausschließlich geliefert und desinfiziert werden, keinerlei fremden Innenräume betreten werden, dann sollte ein solches Verhalten mehr honoriert werden. Gerade für diese Risikopatienten ist dann nämlich das durch eigenes Verhalten nicht beeinflussbare Risiko eventueller Impfnebenwirkungen im Vergleich zum Risiko einer Ansteckung das durch Weiterführung maximalster Schutzmaßnahmen durch eigenes Verhalten um 99% gesenkt werden kann - unverhältnismäßig. Ich kann verstehen, wenn eine solche Person ü60 sich auf keinen Fall mit einem Vektorimpfstoff impfen lassen will.