Nur weil es teilweise erlaubt ist, in Aussengastronomie essen zu gehen, in Fitnessstudios zu trainieren, mit Schnelltest ins Theater zu gehen oder ins Ausland zu verreisen: das bedeutet nicht, dass hier keine Ansteckungsrisiken bestehen würden. Jedem sollte bewusst sein, dass hierdurch unnötigerweise vermeidbare Risiken eingegangen werden. Leider ist eine asoziale Grundstruktur in zu vielen Menschen präsent, die meinen "mir passiert doch nichts", oder "ich werde doch keinen schweren Verlauf haben". Vollständig geimpfte Personen können genauso wie falsch negativ getestete Personen das Virus doch weiter verbreiten. Klar ist das Risiko dann geringer, aber es liegt eben nicht bei Null. Auch Euren Lieblingskneipen usw. ist mehr und nachhaltiger geholfen, wenn bald "No- Covid" ist und jeder wieder normal essen gehen und leben kann.
Nur wenn jeder einzelne eine gewisse Zeit jedes einzelne - noch so kleine - vermeidbare Risiko ausschließt, dann erst können alle vermeidbaren Neuinfektionen verhindert werden und wir werden gemeinsam aus der Pandemiesituation herauskommen. Solange viele denken "dieses oder jenes kleine Risiko kann ich schon eingehen" - solange sehe ich für alle schwarz.
Völlig unverständlich ist es für mich, wenn in Impfzentren in Innenräumen Impflinge aufgefordert werden ihre eigene eng getragene neue FFP3 Maske auszuziehen und stattdessen eine nicht schützende OP- Maske anzuziehen, wobei dieser Maskenwechsel zudem im Innenraum stattfinden soll (so geschehen am 19.01.2021 im Impfzentrum Mainz- Gonsenheim). Hier bestehen Ansteckungsrisiken. Es wäre gut mitgedacht, wenn man sagen würde, jeder Impfling solle zum Schutz Dritter eine neu ausgegebene OP- Maske über der mitgebrachten Maske tragen.
Noch bescheuerter ist es, wenn im Eingangsbereich eines Impfzentrums (Groß- Gerau 09.04.2021) innen jeder hereinkommende Impfling zur Temperaturmessung seine Maske ausziehen soll (wobei zur kontaktfreien Temperaturmessung an der Stirn/ am Hals das Ausziehen der Maske gar nicht nötig ist).
Auch die Idee, Testungen mit Nasen-/ Rachenabstrich/ Spucketest auf das Vorliegen von SARS-CoV-2 in Innenräumen (siehe Ginsheim) durchzuführen, und dabei alle zu testenden Personen im gleichen Raum (nacheinander) ihre Maske absetzen zu lassen - stellt ein vermeidbares Risiko dar. Die Abstriche können problemlos auch aussen gemacht werden (die Schnelltestkits müssen allerdings entsprechend der Herstellerangaben in klimatisierten Räumen gelagert werden, um nicht zu viele falsch negative oder falsch positive Befunde zu verursachen).
Hier zeigt sich, dass auch offiziell planende Stellen scheinbar noch immer viel zu wenig mitdenken. Das finde ich sehr erschreckend.