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Letzte Änderung: 07.04.2023 um 17:15 Uhr

Schnelltests ist nicht gleich Schnelltest. Die Antigenschnelltests zu SARS-CoV-2 weisen erhebliche Qualitätsunterschiede auf. Ob der Nachweis einer Infektion gelingt, hängt zudem stark vom Stadium der Erkrankung und der Viruslast ab. Es lohnt sich also, bei einem Schnelltest darauf zu achten, welcher Test genutzt wird.  

Schnelltests übersehen oft Infizierte mit nicht sehr sehr hoher Viruslast. Die Antigentests erkennen grds. nur eine höhere Virusmenge als es ein PCR- Test tun kann. Mittels Abstrich aus Nasopharynx/ Spucketest und Antigen- Schnelltests lässt sich aber schnell, binnen 15 min erkennen, ob jemand gerade aktuell eine hohe Viruslast hat oder nicht und damit ob diese Person ganz aktuell stark ansteckend ist oder nicht.

Die Abstriche aus der Nasopharynx/ Rachen/ Nase sind ein bisschen unangenehm, gleichzeitig ist wenn nicht "richtig" abgestrichen wird die gesamte Aussagekraft des Testergebnisses gering. Die Abstrichqualität in einer grossen Anzahl von kommerziellen Schnelltestzentren ist äusserst mangelhaft.

Wie bei den Laienselbstttest hängt es auch bei den kommerziellen Schnelltestanbietern davon ab, wie gut der Abstrich durchgeführt wird, und welcher Test verwendet wird. Spucketests/ Lollitests sind zumindest hinsichtlich der Probenentnahme unanfälliger für Fehler.

Durchführungen von Antigen- Schnelltests können die mit PCR- Testungen ausgelasteten Labore entlasten. Hochrisikopatienten sollten aber jedenfalls immer einen PCR Test machen, da diese sensitiver sind und schon eine geringere Viruslast entdecken - und da es bei dieser Patientengruppe wichtig ist eine Infektion möglichst früh mit noch geringer Viruslast zu entdecken und rechtzeitig mit einer Frühtherapie starten zu können.

Die Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zeigt die in der EU zugelassenen Antigentests. Diese Liste sagt aber nichts dazu aus, wie gut/ schlecht ein auf der Liste befindlicher Test ist, die Produkte werden bislang nicht unabhängig geprüft bevor sie auf dieser Liste erscheinen, sondern es werden grds. die Herstellerangaben unüberprüft übernommen. Wenn eine Evaluierung durch das Paul Ehrlich Institut erfolgte, ist dies in der Liste ersichtlich, diese Angabe kann als "Qualitätsmerkmal" angesehen werden.

https://antigentest.bfarm.de/ords/f?p=101:100:17244564277427:::::&tz=1:00

Das PEI hat eine vergleichende Evaluierung von Antigentests durchgeführt, insbesondere beim Aufsuchen von Schnelltestcentern sollte man darauf achten, welche Tests dort verwendet werden.

https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/evaluierung-sensitivitaet-sars-cov-2-antigentests.pdf?__blob=publicationFile&v=78 

Mit Omicron BA.1 Infizierte wurden im Labor von Frau Prof. Dr. Ciesek Frankfurt mit Schnelltests von Siemens, Flowflex und Roche erkannt, in einer Testreihe von Frau Prof. Dr. Eckerle Genf schnitt der Test von Flowflex bei Omicron gut ab und in einer weiteren Testreihe aus Australien schnitten die Tests Abbott, Surescreen und VivaDiag  besser als z.B. der Roche Test ab. Es mehren sich Hinweise, dass bei Omicron ein Rachenabstrich mit durchgeführt werden sollte um eine Infektion besser zu erkennen.

https://www.nejm.org/na101/home/literatum/publisher/mms/journals/content/nejm/2022/nejm_2022.386.issue-3/nejmcp2117115/20220117/images/img_xlarge/nejmcp2117115_f1.jpeg

Welche Antigentests besonders BA.2 gut detektieren, wird sich hoffentlich bald zeigen.



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