Ich hoffe, bei heute 7556 Neuinfektionen, die Politik folgt endlich den Empfehlungen der Forscher des Helmholtz- Zentrums, bevor es für eine Eindämmung einer dritten Welle mit Infektionen durch Mutanten zu spät ist. In 2020 kamen Grenzschließungen, Empfehlungen zum Maskentragen und viele Interventionen zu spät. Es wäre unentschuldbar, wenn aus diesen Versäumnissen, die zu unzähligen vermeidbaren Todesfällen geführt haben, nicht auch von allen politischen Entscheidungsträgern etwas gelernt worden wäre. Eine "gewisse Sterblichkeit" als Alternative zu No- Covid hinnehmen zu wollen, empfinde ich als unerträglich zynisch. Mein Dank an Politiker wie Herrn Söder, die dies wenigstens versuchen durchzusetzen.
Ob Herr Spahn diesmal ein Versprechen einhält, bleibt abzuwarten. Ich jedenfalls wäre davon positiv und sehr überrascht, wenn entsprechend eines neuen Versprechens von ihm im März 2021 tatsächlich quasi kostenfreie Schnelltests für alle verfügbar sein würden. Selbst unser Gesundheitsministerium scheint mit etwas zeitlicher Verzögerung endlich erkannt zu haben, dass selbst durchgeführte Antigen- Schnelltests zu einer Reduktion des Ansteckungsrisikos beitragen können. Vielleicht sollte hier mehr auf Herrn Lauterbach gehört werden.
Immerhin können aktuell zumindest wieder alle Personen mit Covid- Symptomen getestet werden. Wie hierdurch asymptomatisch Infizierte erkannt werden sollen bleibt aber offen.
Auch bleibt abzuwarten, mit welchem Impfstoff Herr Spahn tatsächlich wann geimpft werden wird - nach seiner vollmundigen und hochkundigen Äußerung dass er für sich den Astra Zeneca Impfstoff mit einer geringeren Wirksamkeit wählen würde. Er hat aufgrund seiner vorhergegangenen Infektion jedenfalls keine hohe Impfpriorität. Wenn eine zeitnahe Impfung mit einem dann "zufällig" vorrätigen hochwirksamem Impfstoff erfolgen wird, wird die Öffentlichkeit dies wohl nicht erfahren.
Ich jedenfalls plädiere eindeutig für eine Wahlfreiheit für jeden Bürger bei der Frage mit welchem Impfstoff er geimpft werden möchte. Nicht nur, wenn medizinische Gründe einen bestimmten Impfstoff erforderlich machen/ ausschließen. Sondern auch wenn eine Person sich informiert hat und aus welchen Gründen auch immer eine eigene Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Impfstoff trifft. Impfrisiken muss schließlich auch die geimpfte Person tragen. Nur so kann eine hohe Impfbereitschaft der Bevölkerung beibehalten werden. Jeder sollte sich selbst darüber informieren, wie hoch die Wirksamkeit der verschiedenen Impfstoffe ist. Ob es sinnvoller ist etwas länger auf einen wirksameren Impfstoff zu warten, oder sich lieber früher impfen zu lassen. Wahrscheinlich werden Booster- Impfungen gegen neue Mutanten erforderlich, man wird sich also irgendwann erneut impfen lassen. Ob man dann beim gleichen Impfstoff bleiben sollte, oder ob ein Wechsel möglich oder vielleicht sogar besser ist - das alles muss noch untersucht werden. Welche Nebenwirkungen auftreten können und was sonstige Risiken der jeweiligen Impfstoffe grundsätzlich sind. Und jedem sollte klar sein, dass gewisse Impfreaktionen nach der Gabe der Impfungen völlig normal sind: ein Tag Unwohlsein für eine Reduktion einer schweren Erkrankung an Covid. Es sollten aber nicht alle Arbeitnehmer einer Abteilung gleichzeitig wegen erwartbarer Nebenwirkungen ausfallen und Impftermine müssen zeitlich geplant werden.