Impfungen Wuhan-type Originalvirus: in D in Vergangenheit verfügbare Impfstoffe gegen Originalvirus » Vaxzevria/ Covishield (Astra Zeneca/ Oxford) - Original AZD1222

Letzte Änderung: 08.10.2024 um 09:04 Uhr

Der Coronaimpfstoff von Astra Zeneca wurde am 29.01.2021 in der EU zugelassen; die STIKO hatte ihn zunächst nur für die Altersgruppe 18- 64 Jahre, dann auch für Personen im Alter darüber empfohlen, dann wurde das Vakzin in Deutschland komplett gestoppt um es später noch an über 60- jährige verimpfen zu wollen. Ich persönlich habe jederzeit in jeder Altersklasse eine Wahlfreiheit, ob man sich mit diesem Impfstoff impfen lassen möchte, für erforderlich gehalten und hätte diesen Impfstoff nicht für mich gewollt.

Impfstoffe mit Vektorviren wurden zuvor als experimentell eingestuft. Es wurden Adenoviren in der Gentherapie genutzt. Beim 2x zu impfenden Impfstoff von AstraZeneca/ Oxford wurde als viraler Vektor ein abgeschwächter Erkältungsvirus (Adenovirus) von Schimpansen verwendet, welcher das genetische Material eines SARS-CoV-2 Spike-Proteins enthielt. Hierdurch scheint in den Studien bei durchschnittlich 70% der Geimpften eine robuste Immunantwort (Antikörper und T-Zellantwort) hervorgerufen zu werden. Tatsächlich gab es aber "Pannen" in der Studie; ein Teil der Probanden (jüngere Personen in England) hat als erste Dosis nur 1/2 des Impfstoffs erhalten, hier wurde trotzdem eine angebliche Wirksamkeit von 90% vermeldet. Bei den (älteren) Probanden in Brasilien die jeweils eine volle Dosis geimpft bekamen, wurde nur eine Wirksamkeit von 62% erzielt. Auch insgesamt war die Anzahl der Studienteilnehmer im Verhältnis zu anderen Impfstoffstudien relativ gering. 

In https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?J=2020&S=85 wurde auf die Probleme hingewiesen: "Aktuell erkennbare Probleme bei genetischen Impfstoffen gegen SARS-CoV-2: AZD1222-Impfstoff: Die vorläufige Auswertung der beschleunigten klinischen Phase I/II des viralen Vektorimpfstoffs AZD1222 von AstraZeneca/Vaccitech (randomisiert und einfachblind) zeigte bei 543 damit geimpften Probanden eine signifikante Häufung von Impfnebenwirkungen im Vergleich zu 534 Probanden, die mit einem zugelassenen Meningokokken-Impfstoff geimpft wurden (p < 0,05). Bei 70% der Probanden – mit oder ohne prophylaktische Einnahme von Paracetamol (P) – trat Fatigue auf, außerdem Kopfschmerzen bei 68% (61% mit P), systemische Muskelschmerzen bei 60% (48% mit P), Schüttelfrost bei 56% (27% mit P), erhöhte Temperatur bis 38°C bei 51% (36% mit P), Fieber > 38°C bei 18% (16% mit P) und allgemeines Krankheitsgefühl bei 61% (48% mit P). Von den 543 mit AZD1222 geimpften Probanden wurden 10% (n = 54) in ein vierwöchiges serologisches Monitoring eingebunden (Aufgabe aus Phase I), wobei sich bei 46% eine temporäre Neutropenie zeigte. Während der Phase III wurde ein mit AZD1222 geimpfter Proband wegen einer transversen Myelitis (entzündliche demyelinisierende Erkrankung des Rückenmarks) im Krankenhaus behandelt. Diese Erkrankung mit Lähmungserscheinungen kann bei viralen Infektionen, als Autoimmunreaktion, bei Multipler Sklerose (MS), aber auch als Immunreaktion nach einer Impfung auftreten. Inzwischen wurde bekannt, dass eine weitere Versuchsperson bereits im frühen Stadium der Phase III (Juli 2020) die Symptome einer transversen Myelitis entwickelt hatte, was von AstraZeneca/Vaccitech auf eine MS-Erkrankung zurückgeführt wird. Laut einem in Nature publizierten Report seien Anfragen zu diesem Vorfall aus der zunehmend besorgten wissenschaftlichen Gemeinschaft von den Unternehmen unbeantwortet geblieben. Hier fehlt es an der Transparenz, die unabdingbar ist für das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheit von Impfstoffen. Nachdem Symptome einer transversen Myelitis zum zweiten Mal auftraten, wurde die Studie für 6 Tage unterbrochen und danach in Großbritannien, Südafrika und Brasilien fortgesetzt, ebenso nach einer etwas längeren Unterbrechung in den USA."

In der Pharmazeutischen Zeitung wurden grundsätzliche Vor- und Nachteile von Vektorimpfstoffen dargestellt: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/die-impfstoffe-kommen-122352/seite/alle/ "Die Vorteile: Vektorimpfstoffe regen wie die mRNA-Vakzinen neben einer Antikörper-Antwort auch eine potente CD8+-T-Zellantwort an. Sie benötigen kein Adjuvans, in der Regel aber ein Prime-Boost-Schema. ... Die Nachteile: Es ist gut belegt, dass durch eine bereits bestehende Immunität gegen das Vektorvirus eine erneute Immunisierung neutralisiert werden kann. Das liegt daran, dass nicht nur eine Immunantwort gegen das S-Protein von SARS-CoV-2 induziert wird. Es werden darüber hinaus auch Antikörper und T-Zellen gegen die Proteine produziert, die das Vektorgenom kodiert. So besteht die Gefahr, dass es bei einer weiteren Anwendung zu einem vorzeitigen Abbau des Impfstoffs oder zu überschießenden Immunreaktionen dagegen kommen kann." Inwiefern diese Impfstoffklasse insofern für Personen mit vorbestehenden Autoimmunerkrankungen sicher ist, ist noch nicht durch Daten belegt.

Grundsätzliche Bedenken bei "Impfgegnern" bestanden, da bei Vektorimpfstoffen fremde DNA in Zellkerne gelangt und grds. ins menschliche Genom eingebaut werden könnten. Es ist noch unklar, welche Langzeitfolgen hieraus entstehen könnten, nachdem bisher noch keine häufig verimpften Vektorimpfstoffe im Einsatz waren. "Durch Integration der Vektor-DNA in das Genom des Wirts könnte grds. eine verstärkte Tumorbildung infolge einer Aktivierung von Onkogenen oder Deaktivierung von Tumorsuppressor-Genen induziert werden oder es könnten Autoimmunkrankheiten entstehen. Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts Professor Dr. Klaus Cichutek sagte hierzu jedoch es handele sich "nur um ein theoretisches Risiko." (https://www.pharmazeutische-zeitung.de/die-impfstoffe-kommen-122352/seite/3/)

Ein weiterer Problempunkt bei Personen mit Blutbildveränderungen könnte sein, dass es in den Studien bei jedem zehnten Teilnehmer der Phase I/Phase II Studie ein Blutmonitoring durchgeführt worden war und es sich gezeigt hatte, dass bei 46 Prozent dieser Patienten die Neutrophilen vorübergehend abgenommen hatten.

Gegen die Südafrika- Mutante wirkte dieser Impfstoff zudem schlecht. Auch gibt es Hinweise auf eine schlechtere Wirksamkeit bei der Delta- Variante (Indien) im Vergleich zu den mRNA Impfstoffen.

Spahn hatte am 18.03.2021 entschieden, dass der Aufklärungsbogen zu Astra Zeneca Impfung ergänzt werden und wieder mit diesem Impfstoff geimpft werden sollte. Nach Aufklärung über Risiken durch verschiedene Impfstoffe muss aber immer m.E. für alle Altersklassen eine Wahlfreiheit bestehen, welchen Impfstoff man für sich wählt. Das Arzneimitteltelegramm vertritt die folgende Auffassung: "Angesichts der Vorläufigkeit der Bewertungen bleiben viele Fragen offen: Insbesondere vermissen wir Details, die eine Bewertung etwaiger Risikofaktoren der Betroffenen ermöglichen. Unseres Erachtens reicht es nicht aus, weitere von disseminierter intravasaler Gerinnung oder Sinusthrombose Betroffene frühzeitig zu erkennen." (https://www.arznei-telegramm.de/html/2021_04/2104505_01.html)

Nach Beratungen hat die STIKO am 30.03.2021 entschieden, auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen die COVID-19 Vaccine AstraZeneca nur noch für Personen im Alter ab 60 Jahren zu empfehlen, da diese Nebenwirkung 4 bis 16 Tage nach der Impfung, ganz überwiegend bei Personen im Alter <60 Jahren auftraten. (https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/AstraZeneca-Impfstoff-2021-03-30.html)

Es ist wäre erforderlich gewesen, wenn sich jemand insbesondere bei bestimmten Vorerkrankungen/ Risikofaktoren (Blutgerinnsel in Vergangenheit/ bestehende Medikationen) unabhängig vom Alter gegen eine Impfung mit diesem Impfstoff entscheiden hätte können - ohne sonst eben "gar nicht" geimpft zu werden. Genauso war es grundsätzlich zu akzeptieren, wenn jemand völlig ohne Vorerkrankungen/ Risikofaktoren lieber schnell mit Astra Zeneca geimpft werden wollte - als länger auf eine mRNA Impfung zu warten. Wenn eine individuelle Risikenabwägung ergab, dass es sicherer ist sich trotz möglicher Risiken und offenstehender Fragen mit Astra Zeneca impfen zu lassen statt länger ungeimpft auf die Verfügbarkeit eines besseren Impfstoffs zu warten dann war der individuelle Wunsch nach Impfung nachvollziehbar. Jeder sollte sich bei seinen behandelnden Ärzten, die über Vorerkrankungen und Risikofaktoren informiert sind und zu denen man ein Vertrauensverhältnis hat, informieren und muss dann innerhalb der Empfehlungen der behandelnden Ärzte eine eigenverantwortliche Entscheidung treffen. Ich persönlich hätte mich allerdings auch unabhängig von Vorerkrankungen nicht mit Astra Zeneca impfen lassen.

Mitte April 2021 wurden Personen Ü60/ teils Ü70 in Impfzentren in einigen Bundesländern nur dann nicht mit Astra Zeneca sondern einem anderen mRNA Impfstoff geimpft, wenn bei Ihnen eine Immunthrombopenie/ Heparin indizierte Thrombozytopenie/ Sinusvenenthrombose vorliegt. Den Patienten gegenüber, die schon  andere Thrombosen/ Lungenembolien o.ä. erlitten haben oder an anderen relevanten Vorerkrankungen litten, war dies eine Unverschämtheit der Politik. Dass manche priorisierte Gruppen schon mit einem besseren, sichereren mRNA Impfstoff geimpft wurden, während viele ältere, arbeitende, vorerkrankte Einwohner aus der gleichen Priorisierungsgruppe warten mussten, um nur einen für sie individuell ggf. nicht sicheren und zudem zweitklassigen Impfstoff - oder gar keine - angeboten zu bekommen, war ein Hohn und hat langfristig Vertrauen verspielt.

Den Betroffenen die wegen genetischer Blutgerinnungsstörungen/ Thrombosen/ Lungenembolien in der Vorgeschichte erhöhte Thromboserisiken hatten, blieb nichts anderes Übrig als abzuwarten und sich weiter zu isolieren, bis ihnen Ihnen ein mRNA Impfstoff angeboten wurde.

Viele mit Astra Zeneca erstgeimpfte Personen standen später vor der Frage, mit welchem Impfstoff die Zweitimpfung erfolgen sollte. Mehr dazu unter Impfungen/ heterologes Impfschema. Mittlerweile wird auch altersunabhängig von der Stiko empfohlen, nach einer Erstimpfung mit Astra Zeneca eine Zweitimpfung mit einem mRNA Impfstoff zu erhalten. Selbst Personen nach 2 Dosen Astra Zeneca wurde dann selbst von Stiko empfohlen, sich ein drittes Mal mit einem mRNA Impfstoff impfen zu lassen.

Ausser in Fällen, in denen aus medizinischen Gründen keine Impfung mit keinem der anderen in Deutschland zugelassenen Impfstoffe empfohlen werden kann, sah und sehe ich persönlich keinen Grund mehr, dass sich jemand mit diesem Vakzin impfen lassen sollte.

Die nasale Verabreichung des Impfstoffs war nicht wirksam.

Weitere frühere Infos zum Impfstoffe von Oxford/ Astra Zeneca finden sich auch unter "Impfung gegen SARS-Cov_2 allg."


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